Kreislaufgeräte

01 IMG 3120 MatternManuell gesteuertes geschlossenes Kreislaufgerät
(MCCR – Manually Controlled Closed Circuit Rebreather)

Eigenbau: Uwe Mattern 2017/2018

Ein geschlossenes Mischgas-Kreislaufgerät besteht aus folgenden grundsätzlichen Teilen:

1 Gegenlunge
2 Tank für Sauerstoff (hier weiß)
3 Tank für Luft (Diluent, hier schwarz)
4 Absorber mit Atemkalk (Scrubber) zur Entfernung des Kohlendioxid (PVC-Rohr in der Mitte)
5 Sensoren und Elektronik zur Überwachung

 

Manuell gesteuerte Kreislaufgeräte haben den Vorteil, dass sie ohne aufwendige Steuerelektronik auskommen und somit preiswert herzustellen sind. Einzig zur Kontrolle des Sauerstoffpartialdrucks sind zwei Sensoren (Redundanz!) und ein Display vorhanden, um den Partialdruck bei Tiefenänderungen anpassen zu können.

Das Kreislaufgerät arbeitet wie folgt:

Der Taucher atmet aus der Gegenlunge (1) ein, verbraucht einen Teil des Sauerstoffs im Atemgemisch und atmet den Rest mit dem im Körper produzierten Kohlenstoffdioxid in das Gerät zurück. Diese Ausatemluft wird über den Filter mit Atemkalk geleitet (4, Scrubber), um das ausgeatmete Kohlenstoffdioxid zu entfernen. Der verbrauchte Sauerstoff wird durch eine entsprechende Dosierung wieder ergänzt. Die Gegenlunge ist in zwei Bereiche geteilt. Der erste befindet sich vor dem Scrubber und dient gleichzeitig als Wasserfalle für die Feuchtigkeit im Gasgemisch. Der zweite Teil ist nach dem Scrubber angeordnet. Aus diesem Teil atmet der Taucher ein. Im oberen Teil des Scrubbers befinden sich die beiden Sauerstoffsensoren. Hier wird auch der neue Sauerstoff aus dem Tank eingespeist, bevor das Gasgemisch in den zweiten Teil der Gegenlunge strömt. Der Wert für den Sauerstoffpartialdruck beider Sensoren wird in dem Display angezeigt und kann somit kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert werden. Die Zugabe von Sauerstoff erfolgt einmal über eine Konstantdosierung von etwa 0,8 l/min, zum anderen kann über einen Taster zusätzlich Sauerstoff beigemischt werden. Ist der Partialdruck zu hoch, kann normale Luft aus Tank (3) zur Absenkung des Sauerstoffpartialdrucks zugegeben werden. Montiert sind alle Teile auf einem Tragegestell eines Dräger-Pressluftatmers der Feuerwehr. Für die praktische Anwendung ist eigentlich ein Tauchcomputer erforderlich, der auch den Sauerstoffpartialdruck erfasst, da nur so eine verlässliche Berechnung der Dekozeiten möglich ist. Ist ein solcher Computer nicht vorhanden, muss man sich an die Berechnungen für Atemluft halten, da alles andere nur gefährliche Schätzungen wären.

Eines sei an dieser Stelle aber noch einmal eindringlich angemahnt.

Sauerstoff, so nötig wir ihn zum Leben brauchen, hat seine Tücken. In reiner Form ist er giftig, nach längerer Einwirkung und/oder in zu großer Tiefe, und das fahrlässige Hantieren mit diesem „oxidierenden“ Gas kann zu Explosionen und Bränden führen.

Also Finger weg, wenn man sich nicht auskennt.

Uwe Mattern

 



Sauerstoff-Kreislauftauchgeät 1948

Bereits 1948 machte sich Franz Cech in Wien daran, sich mit den Restbeständen der verheerenden Kleinkampfmittel des zweiten Weltkrieges zu beschäftigen und baute sich so ein Sauerstoff-Kreislauf-Tauchgerät.

Es sieht aus wie neu, weil im Jahr 2000 alle textilen Teile erneuert wurden.

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MEDI-Nixe 711

1954-1959 Entwicklung ab 1953, ÜK5 IV/1954,

Hersteller: VEB MEDI Leipzig, Chefkonstrukteur: Kurt Nossing

Konstruiert und gebaut als Sporttauchgerät

 

Quelle: Handreichung des Tauchsportklubs Adlershof (O. Richter) / Werbematerial Medi Leipzig


 

 

Sauerstoff-Kreislauftauchgerät 1962

Eigenbau von Gerhard Steinert

Das verschließbare Mundstück, um Wassereindringen in das Gerät und eine Reaktion mit dem Atemkalk und damit ein Verätzen der Atemwege zu verhindern.

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IMG 3128 Panzer1200x720 RG – UF/M - Rettungsgerät für Panzerfahrer

600 bis 900 Stück/Jahr, IAP: 650 dann 600 M,

Typ1: (62015) 1970-1979

Typ2: (62115) 1979-1989 leichte Änderungen, neues Mundstück, schwarze Gummi-Gegenlunge,

Hersteller: VEB MEDI Leipzig

Wegen der Konzipierung als Rettungsgerät im Panzer gab es für die Entwickler gegenüber der MEDI Nixe doch einige andere Anforderungen. Das RG musste kompakt und gut tragbar sein, die

Kalkfüllung sollte lange haltbar und schnell austauschbar sein, was für geschlossene Patronen sprach. Die chemische Zusammensetzung war eine andere als in Atemschutzgeräten.

Das RG besteht aus einem auf der Brust nachfüllbare 1-kg-Atem-kalkpatrone, eine 0,8-l-Sauerstoff-Flasche 200 bar und den Sauerstoff-Druckminderer und Dosierer enthält. Daran befestigt sind die relativ kleine um den Hals liegende Gegenlunge und die Faltenschläuche zum Ein- und Ausatmen mit dem Mundstück. Das Ganze wiegt im Einsatzzustand nur 7 kg.

Zur Ausrüstung gehörte noch eine einfache Tauchermaske.

 


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IDA 71 O 2 / Nitrox CCR

Geschlossenes Sauerstoff-Kreislauftauchgerät

Hersteller: O3 КЪКО Orechowo-Sujewo; Moskau – UdSSR

Als Rebreather für mittlere Tauchtiefen entwickelt und als geschlossener Rebreather (CCR) mit Sauerstoff oder Nitrox betrieben.

Prinzipiell gibt es zwei Betriebsarten für das IDA 71: Den Betrieb mit Sauerstoff (vorgesehene Tauchtiefe bis 20 m) und den Betrieb mit Nitrox (40 % O2, vorgesehene Tauchtiefe bis 40 m). Dafür war eine Nitroxflasche samt Spülautomat mitzuführen und an speziell dafür vorgesehene Adapter anzuschließen. Diese kompakte Einheit wurde nur optional verwendet. Die Umschaltung erfolgte automatisch-maschinell bei Überschreitung der Sauerstoff-Tiefengrenze.

Um das Eindringen von Wasser ins Gerät zu vermeiden, war das Tauchen prinzipiell nur mit Vollgesichtsmaske gestattet.